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Snooker gilt unter Billard-Spielern als die Königsdisziplin. Hier wird der Präzision wirklich alles abverlangt. Der besonders große Billardtisch und die kleinen Kugeln machen es schwer eben diese zu treffen. Eben diese Herausforderung ist es, die viele Spieler so fasziniert. Wer schon viele Runden Billard gespielt hat, der kann mit Snooker den nächsten Schritt wagen. Der Spaß und die hohen Ansprüche an den Sport begeistern, weshalb Snooker auch seit Jahren in internationalen Turnieren mit Weltrangliste veranstaltet wird.

Snooker – Das Spiel & Aufbau

Wie beim Billard, treten auch hier zwei Spieler gegeneinander an. Sie wollen eine möglichst hohe Punktzahl erreichen und somit ihren Kontrahenten schlagen. Es kann nur eine Partie oder in sogenannten „Frames“ gespielt werden. Der offizielle Snookertisch misst 12 Fuß, also ungefähr vier Meter. Seine Innenfläche, also das Spielfeld, wurde auf 3556 x 1778 mm fesgelegt. (ein wenig Toleranz ist möglich)

Zum Einsatz kommen ein weißer Spielball, sowie 15 rote und sechs andersfarbige Bälle. Letztere werden unter „Farbige“ zusammengefasst, die roten Kugeln sind sozusagen neutral. Es gilt die Kugeln nach einer gewissen Reihenfolge zu versenken und durch optimale Spielweise eine hohe Punktzahl zu erzielen. Daran wird einen jedoch der Gegenspieler zu hindern wissen.

Auch ein Snookertisch besitzt sechs Taschen in denen die Bälle eingelocht werden müssen. Bei offiziellen Turnieren kümmert sich ein Schiedsrichter um den Aufbau. Auf dem Tisch befinden sich verschiedene Linien. Anhand dieser werden die unterschiedlich farbigen Kugeln ausgerichtet.

Eine der Linien besitzt einen Halbkreis, in welchem die weiße Kugel zu Beginn platziert wird. Der grüne, gelbe und braune Ball liegen entlang seiner Geraden. Die blaue Kugel berührt den Mittelpunkt, die pinke Kugel liegt kurz vor dem Dreieck aus roten Bällen. Dahinter platziert man die schwarze Kugel. Dank der Linien und Punkte ist der Aufbau beim Snooker relativ schnell verstanden.

Snooker Regeln – Snooker lernen

Der Spieler muss mit der weißen Kugel versuchen abwechselnd zuerst eine rote Kugel und dann eine der sechs farbigen Bälle einzulochen. Er macht dafür jeweils eine Ansage welche Kugel er vor hat zu treffen. Das Wechselspiel wiederholt sich so lange bis keine roten Bälle mehr auf dem Tisch sind. Das heißt, bis dahin werden versenkte farbige Kugeln wieder aus den Taschen geholt und auf ihre Ausgangsposition gelegt. Sind alle roten Bälle eingelocht, werden die farbigen nach ihrer Rangfolge angespielt. Diese ist gleichzusetzen mit der Wertigkeit der Bälle und diese sieht so aus:

  • Rot = 1 Punkt
  • Gelb = 2 Punkte
  • Grün = 3 Punkte
  • Braun = 4 Punkte
  • Blau = 5 Punkte
  • Pink = 6 Punkte
  • Schwarz = 7 Punkte

Durch das abwechselnde Versenken von roten und farbigen Kugeln entsteht die Gesamtpunktzahl. Wie beim Poolbillard, muss die schwarze Kugel als Letzte vom Tisch genommen werden.

Ein Spieler darf seine Runde solange fortsetzen wie er Kugeln nach der erlaubten Reihenfolge in die Taschen spielt. Snooker lebt von viel Strategie, Taktik und den Fouls. Wird versehentlich die weiße Kugel eingelocht, erhält der Gegenspieler 4 Punkte. Berührt er jedoch bspw. eine farbige Kugel vor einer Roten, obwohl diese in jenem Moment zuerst angespielt werden muss, ist dies ebenso ein Foul.

Spannend sind Situationen in denen ein Spieler mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Kugel einlochen kann. Er wird dann diese lediglich anspielen und versuchen die weiße Kugel so in eine ungünstige Position für seinen Gegner abzulegen. Der Idealfall sieht hingegen so aus, dass der Spieler am oberen Ende verweilt und mal eine rote und dann die schwarze Kugel in die Taschen bringt.

Zum Thema Snooker lernen finden sich auf YouTube viele interessante Videos mit den Basics und fortgeschrittenen Techniken. Hier ein gutes Beispiel für absolute Anfänger des Snooker-Sports:

Der Ursprung des Snookers

Auch für Snooker bildet das Billardspiel den absoluten Ursprung seiner Geschichte. Während sich Billard in Europa entwickelt hat, finden sich die Anfänge für Snooker in Indien. Britische Offiziere haben im Jahr 1875 im Ooty Club gespielt und über eine neue Variante des Billards gegrübelt. Sie spielten English Billards, das bedeutet mit einem schwarzen und 15 roten Bällen.

Sir Neville Chamberlain soll sich an einer neuen Version mit zusätzlichen Kugeln unterschiedlicher Farbe versucht haben. Konkret war es je ein pinker, grüner und gelber Ball. (Blau und Braun fehlten also noch) Diese wurden anhand der Markierungen vom Englisch Billards aufgelegt. Rein zufällig bekam einer der besten Billardspieler zu dieser Zeit Wind von der neuen Variante. John Roberts Jr. war sofort Feuer und Flamme. Er brachte den Vorgänger von Snooker 1885 nach England und stellte es dort vor.

Jedoch waren nicht sehr viele begeistert mit den Traditionen zu brechen. Erst im Verlauf des 20. Jahrhunderts erkannten immer mehr Spieler den großen Reiz durch die zusätzlichen Spielbälle. Nun brauchte es aber einheitliche Spielregeln wie beim English Billards. Bis 1919 hatten sich zwei Verbände für Snooker in Großbritannien etabliert und sie konnten sich auf kein gemeinsames Regelwerk einigen. Im Juni 1919 gab es dann aber endlich eine Verschmelzung und die braune sowie blaue Kugel kamen auf dem Spielfeld hinzu.

Joe Davis schlug zwischenzeitlich das „Snooker Plus“ mit acht farbeigen Bällen vor. (Orange und Violett als Zusatz) Seine Idee verschwand wieder schnell in der Schublade. Dabei wollte er doch nur seiner Befürchtung entgegenwirken, Snooker könne als Massensport an Bedeutung verlieren. Das Gegenteil war der Fall und heute werden die Turniere der weltbesten Snooker-Spieler im TV übertragen. Bei den ersten Weltmeisterschaften in 1927 war Joe Davis von Anfang an mit dabei gewesen. Er gewann auch das erste große Turnier und beendete seine Karriere erst nach 1946. In der Zwischenzeit galt er als unschlagbar im Snooker.

Einige der bekanntesten Billardspieler aller Zeiten heißen Ronnie O’Sullivan, Steve Davis, Tony Drago, Al-Muhtadee Billah, Ruslan Jurjewitsch Tschinachow und Steve Mizerak.

Woher stammt der Name Snooker?

Wie bereits erwähnt, wurde Snooker in seinen Grundzügen von der britischen Armee erfunden. Das Wort „Snooker“ galt damals als Beleidigung für junge Soldaten ohne Erfahrung auf dem Schlachtfeld. Vermutlich hat Offizier Neville Bowses Chamberlain seinen Gegenspieler so bezeichnet, nachdem dieser den Spielball sehr kompliziert abgelegt hatte, sodass dieser ihn nicht spielen konnte.

Und genau das macht Snooker ja aus. Ein strategisches Billardspiel, bei dem man versucht durch Taktieren mehr Punkte als sein Gegner zu erhalten.